Handlungsempfehlungen
Abschnittsübersicht
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- Seien sie gesprächsbereit, zeigen Sie Interesse für das, was ihr Kind mit Handy oder Internet erlebt oder tut.
- Glauben Sie ihrem Kind und stehen Sie hinter ihm. Nehmen Sie ihr Kind ernst und geben Sie ihm nicht die Schuld, falls einmal etwas schief geht. Verurteilen Sie ihr Kind nicht, sondern zeigen Sie ihm, wie man aus Fehlern gemeinsam lernen kann.
- Reagieren Sie nicht mit Smartphone- oder Internetverbot, ihr Kind hört dann auf, sich ihnen anzuvertrauen.
- Akzeptieren Sie das Internet, aber nehmen Sie die Gefahrenpotentiale wahr und sprechen Sie mit ihrem Kind darüber.
Mit ihrem Kind gemeinsam sollten Sie die folgenden Regeln besprechen und einhalten:
- Nutzen Sie Sicherheitssoftware.
- Nutzen Sie Passwörter; diese dürfen nie weiter gegeben werden!
- Teilen Sie ihre Inhalte nur mit Freunden, die sie persönlich kennen, nie mit “Freunden von Freunden”
- Veröffentlichen Sie keine Fotos oder Videos, von denen Sie nicht möchten, dass sie für immer im Internet bleiben. Das Löschen ist sehr schwierig und viele Firmen nutzen bei der Sichtung von Bewerbungen inzwischen Sicherheitssoftware. Peinliche Aufnahmen – auch wenn sie 10 Jahre alt sind – führen sofort zur Ablehnung der Bewerbung.
- Schicken Sie nie Fotos oder Videos weiter, die andere in intimen oder peinlichen Situationen zeigen. Die Intimsphäre ist gesetzlich geschützt und Sie machen sich strafbar.
- Seien Sie Vorbild!
Cybermobbing
In den vergangenen Jahren ist das so genannte Cybermobbing zu einem immer größeren Problem geworden. Unter Cybermobbing versteht man das wiederholte und systematische Beschimpfen, Bedrohen, Ausgrenzen oder Verletzen einer einzelnen Person durch eine Gruppe. Oft gibt es innerhalb der Gruppe eine Hauptperson, die die anderen zu den Aktionen anstiftet. Aufgrund der Nutzung von sozialen Netzwerken und instant Messenger Services zur Verbreitung der Hetze hat das Opfer kaum die Möglichkeit, sich vor den Angriffen zu schützen, die verunglimpfenden Nachrichten erreichen weitaus größere Kreise als zuvor.
Auch hier gilt:
- Seien sie gesprächsbereit, zeigen Sie Interesse für das, was ihr Kind mit Handy oder Internet erlebt oder tut.
- Glauben Sie ihrem Kind und stehen Sie hinter ihm. Nehmen Sie ihr Kind ernst und geben Sie ihm nicht die Schuld.
- Beziehen Sie andere Eltern, die Schule und ggf. auch eine Beratungsstelle ein.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, sofern das Mobbing weiter geht. Halten Sie ihr Kind zu fairem Verhalten im Internet an, ebenso wie im “richtigen” Leben.
Uwe Wagensonner, Kriminaloberkommissar, Kreispolizeibehöre, Rhein-Kreis Neuss